Royal Imtech NV aus Holland schuldet Imtech Deutschland 21 Mio. Euro
- Ausbleibende Zahlungen der Konzernmutter führten zu Insolvenzantrag
- Verhandlungen mit Geldinstituten über Massekredit laufen
- Banken überweisen Guthaben in Millionenhöhe
- Rund 960 Baustellen von Imtech-Insolvenzantrag betroffen
Hamburg, 12. August 2015 | Royal Imtech NV schuldet der Imtech Deutschland GmbH & Co. KG aufgrund einer schriftlichen Zahlungsverpflichtung 21 Millionen Euro. Das Ausbleiben dieser Zahlung der ehemaligen Konzernmutter war nach aktuellem Stand der unmittelbare Anlass des Imtech-Insolvenzantrags vom 6. August 2015.
„Aufgrund der aktuellen finanziellen Probleme des holländischen Konzerns und des von ihm beantragten schutzschirm-ähnlichen Verfahrens gehen wir jedoch nicht von einer zeitnahen Realisierbarkeit dieser Forderung aus“, sagt der vorläufige Imtech- Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt von Reimer Rechtsanwälte. Derzeit bemüht sich ein Verhandlungsteam des Insolvenzverwalters mit Hochdruck um Aufnahme eines Massekredits. „Dieser ist unverzichtbar für die störungsfreie Weiterführung der Geschäfte in den kommenden Monaten“, so Borchardt. Anders als bei herkömmlichen Krediten, handelt es sich bei Massekrediten um Verbindlichkeiten der Insolvenzmasse und sind vorrangig aus dieser zu befriedigen.
Inzwischen haben die Geldinstitute zuvor eingefrorene Bankguthaben der Imtech Deutschland im hohen einstelligen Millionenbereich freigegeben. „Das schafft schon einmal die Grundlage für unsere Fortführungsbemühungen“, sagt Borchardt. Die Mitarbeiter von Imtech Deutschland bedienen weiterhin die rund 960 offenen Baustellen des Unternehmens. Viele der beauftragten Subunternehmen zeigten sich in den vergangenen Tagen solidarisch, indem sie an den Baustellen zur Arbeit erschienen.